Exkursion nach Alexandrowka
30.04.2024
Bei bestem Wetter begaben sich Russischlernende der Jahrgangsstufen 9-12 in Begleitung der Fachlehrerinnen Frau Blume und Frau Kolpe-Brehl auf Spuren russischer Geschichte in Deutschland. Ziel war das Russische Dorf Alexandrowka in Potsdam.
Nach Beginn der Führung in zwei Gruppen war allen schnell klar, dass wir tief in die Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen eintauchen: Spricht man über Alexandrowka, dann spricht man über den preußischen König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) und den russischen Zaren Alexander I. (1777-1825). Neben den Staatsgeschäften verband beide eine enge Freundschaft, was beispielsweise auch dazu führte, dass 1805 ein berühmter Berliner Platz zu seinem Namen kam: der Alexanderplatz.
Nach dem Tod des Zaren 1825 ließ der preußische König zum Gedenken an seinen verstorbenen Freund das russische Dorf Alexandrowka anlegen. Die im russischen Stil erbauten 12 Holzhäuser waren Heimat von russischen Sängern, die nach dem Krieg (Napoleon) als Geschenk des Zaren am königlichen Hof blieben. Jeder von ihnen erhielt ein kleines Haus und Nebengelass für Vieh sowie einen großen Garten zur Selbstversorgung.
Insgesamt integriert sich das Dorf in die von Peter Joseph Lenné entworfenen Gartenanlagen. Heute ebenfalls sehr wertvoll sind die dort zu findenden ca. 600 historischen Obstsorten, die immer wieder vervollständigt und nachgepflanzt werden.
Neben dem Königlichen Landhaus auf dem Kapellenberg (Wohnsitz des Priesters und Empfangsmöglichkeit der königlichen Familien) steht die Alexander-Newski-Kapelle, eine russisch-orthodoxe - heute noch aktive - Kirche, in die wir einen Blick werfen durften.
Das Haus Nr. 2 der Siedlung beherbergt ein kleines Museum: Küche, Stube sowie zahlreiche Dokumente verschafften uns ein Bild von den einfachen Lebensverhältnissen der damaligen Zeit. Im früheren Aufseherhaus, dem Haus Nr. 1, befindet sich ein russisches Restaurant, in welchem man sich mit den Klassikern wie z. B. Pelmeni, Borschtsch oder Blini bekanntmachen kann.
Die Anlage gehört heute zum Weltkulturerbe und ist in ihrer Art und Konzeption einzigartig, da ihr Vorbild, eine Siedlung in Glasowo nahe Sankt Petersburg, während des Zweiten Weltkriegs vollständig vernichtet wurde.
Nicht der gesamte Komplex ist heute ein Museum, denn mehrere Häuser sind bewohnt, zwei davon sogar von direkten Nachfahren der ursprünglichen Bewohner. Haus und Grundstück wurden immer wieder in gerader Linie vererbt.
Nach dem Rundgang in Alexandrowka blieb etwas Zeit, die Gartenanlagen mit einem russischen Eis zu genießen und in Kürze andere Sehenswürdigkeiten aus Potsdams Innenstadt zu besichtigen, so z. B. das Holländische Viertel, das Potsdamer Brandenburger Tor und nicht zuletzt Schloss und Park Sanssouci.
Fazit des Tages: Es war heiß, aber sehr schön! Das war russische Geschichte und Kultur zum Anfassen und zeigte die Vielfältigkeit deutsch-russischer Beziehungen. Russischunterricht mal ganz anders! Insbesondere für die Schüler*innen der 12. Klasse ein gelungener Abschluss nach 6 Jahren Beschäftigung mit der russischen Sprache.
Ein großes Dankeschön geht an den Förderverein für die Bezuschussung der Buskosten.
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denn es sprechen viele Gründe dafür, Russisch zu lernen. Bereits Michail Wassiljewitsch Lomonossow schrieb: „Die russische Sprache hat die Lebendigkeit des Französischen, die Zärtlichkeit des Italienischen, die Feierlichkeit des Spanischen, die Stärke des Deutschen und ist so ausdrucksvoll wie Latein.“
Aktiv unterrichtende Fachlehrerinnen
Sabine Kolpe-Brehl | Yvonne Blume |
Kathrin Randrianasolo |
Russisch hat Tradition
Russisch hat an unserem Gymnasium eine lange Tradition:
- seit Bestehen unseres Gymnasiums wird Russisch als 2. Fremdsprache von Klasse 7 bis 10 vierstündig unterrichtet
- in der Sekundarstufe II hast du die Möglichkeit, Russisch auf einem grundlegenden Anforderungsniveau dreistündig oder auf einem erhöhten Anforderungsniveau fünfstündig weiter zu lernen
- weiterhin hast du die Möglichkeit im Fach Russisch eine Abiturprüfung abzulegen
- in den Klassenstufen 7 bis 10 wirst du mit dem Lehrwerk Диалог (Dialog, Gespräch) arbeiten
- in den Klassenstufe 11 bis 12 wird das Lehrbuch Вместе (gemeinsam) verwendet
- Du bist Muttersprachler und Herkunftssprecher? Dann freuen wir uns, auch dich im Russischunterricht zu sehen, denn seit Bestehen unserer Schule integrieren wir Kinder und Jugendliche mit Russisch als Mutter- und Herkunftssprache. Wir wollen von und mit dir lernen.
- Bernburg und Rostow Weliki haben seit dem 24. Oktober 2019 ein Abkommen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kultur
- aktuell bemüht sich unser Gymnasium um eine Partnerschaft mit einer russischen Schule – es bleiben jedoch die aktuellen Entwicklungen abzuwarten
Um diese Traditionen auch weiterhin aufrechtzuerhalten, benötigen wir deine Unterstützung. Wenn du noch mehr über die deutsch-russischen Beziehungen mit der Stadt Bernburg beziehungsweise unserem Gymnasium erfahren möchtest, haben wir hier zwei interessante Artikel für dich:
Gründe für Russisch
Du kannst dich nicht entscheiden, welche zweite Fremdsprache du wählen möchtest? Hier sind weitere Gründe, die für Russisch sprechen:
- Russisch ist eine der am häufigsten gesprochenen Sprachen der Welt (Weltrang 8): man spricht sie in Russland, aber auch in Belarus, der Ukraine, Usbekistan, Kirgisistan, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, Lettland, Litauen, Estland, Finnland und Israel
- Russland ist das größte Land der Welt
- in Russland spricht man sehr wenig Englisch
- Russisch lernen, um eine faszinierende Kultur zu entdecken
- Russisch ist eine Sprache mit Zukunft
- Russland wird immer beliebter
- das Alphabet zu lernen, ist nicht schwer
- Russisch ist logisch nach grammatischen Regeln aufgebaut
- wer Russisch kann, hebt sich bei Bewerbungen von anderen Mitbewerbern ab, vor allem mit einem Abitur in Russisch
- die Sprache ist näher, als du denkst: das Statistische Bundesamt zählte für das Jahr 2016 rund 2,49 Millionen Erwachsene mit postsowjetischem Migrationshintergrund
- durch Einbindung aktueller Inhalte in den Unterricht, kommt es zu modernen und zeitgenössischen Unterrichtsstunden
- einige Unterrichtseinheiten werden an aktuelle Geschehnisse angepasst (Fußball-Weltmeisterschaft 2018, Kulturabkommen zwischen Bernburg und Rostow Weliki…)
- die Sprache beinhaltet immer mehr Anglizismen und Internationalismen, die man sich fast schon gar nicht mehr einprägen muss: смартфон (smartfon), компьютер (komp'juter), отель (otel') oder музыка (muzyka) sind dabei nur einige Beispiele
Im Lied «Принцесса» (Princessa) von Babek Mamedrzaev, welches du vielleicht von TikTok kennst und dir sicherlich im Unterricht noch begegnen wird, wirst du auf einige Wörter treffen, die du bereits ohne Russischkenntnisse verstehst. Hör dir das Lied doch einfach an:
Hier findest du den Text zum Lied mit kyrillischen, lateinischen Buchstaben und in der deutschen Übersetzung. Hast du die markierten Wörter herausgehört?
Не надо паники, ведь мы не в Титанике |
Ne nado paniki, ved' my ne v Titanike |
Keine Panik, wir sind nicht auf der Titanic |
Припев: |
Pripev: |
Refrain: |
Никогда не грусти, если даже беда |
Nikogda ne grusti, esli daže beda |
Sei niemals traurig, auch wenn es Ärger gibt |
Quelle: https://myvotez.de/lyrics/babek-mamedrzaev-princess
Russland – dann denke ich an…
Woran denkst du, wenn du „Russland“ hörst? Hier findest du
einige Gedanken aus einer kleinen Umfrage, die wir
durchgeführt haben.
Aufbau des Unterrichts
Hier findest du zwei Übersichten, was du alles bis zur Klasse 10 beziehungsweise 12 im Russischunterricht lernen wirst. Neben dem Schreiben und Lernen von grammatischen Kenntnissen werden wir im Unterricht beispielsweise auch das Hören, Sprechen und Lesen trainieren.
Quelle: https/lisa.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MK/LISA/Institut/Oeffentlichkeitsarbeit/Publikationen/LISA-Informationen/SJ2015-16/LISA_Information_252016-Web.pdf
Schülerprojekte
In dieser Kategorie möchten wir dir vorstellen, was einige deiner Mitschüler beziehungsweise Jugendliche aus Rostow Weliki für den gemeinsamen Kalender erstellt haben:
Bilder
Zum Schluss noch ein paar Bilder: