Fotos: Jana Beyer

So ein Schlingel!

Am 09.10. fand mit einiger Verzögerung die Premiere des Stückes „Tom Sawyer“ statt, aufgeführt von der Theatergruppe des Gebäudes Friedensallee, die jeder nach diesem Stück wohl kaum noch als „klein“ bezeichnen kann, statt. Ort des Geschehens war mal wieder das Metropol, und nach dem großen, vergeblichen Suchen der Plätze für Frau Reiter ging es dann auch kurz nach sieben Uhr abends los. Die Geschichte des Stückes will ich hier nicht näher erläutern, ich hoffe, jeder kennt Tom Sawyer, wenn nicht, hättet ihr mal besser zu den Aufführungen gehen sollen. Wie jedes Jahr ist es bewundernswert, wie viel Liebe und Leidenschaft in solch einer Aufführung stecken und wie viel sehenswerten Spaß die Schüler der Klassen sechs bis acht bei der Verwirklichung des Stücks haben – obwohl sich dieses Jahr ein paar Neuntklässler in die Gruppe geschmuggelt haben. Das lag nur daran, dass das Stück eigentlich im März seine Premiere feiern sollte, widrige Umstände dies aber verhindert haben. Nichts desto trotz war es eine gelungene Aufführung, wie ihr euch sicher denken könnt, mit hervorragenden Schauspielern, die sich neben der Schule noch tatkräftig engagiert haben - an Wochenenden, wenn wir uns noch dreimal umgedreht haben, und in den Wochen unmittelbar vor der Premiere täglich bis in die späten Abendstunden. Aber das Ergebnis hat alle Strapazen vergessen lassen und nur noch die Spielfreude gezeigt.  Sehenswert waren vor allem Peter Jünger als Säufer Muff Potter, der seine Rolle so überzeugend gespielt hat, dass man glaubte, er hätte ordentlich einen gescheffelt, bevor er auf die Bühne gegangen ist. Leon Rauch, der den besten Tom Sawyer darstellte, den die Welt wohl je gesehen hat. Pauline Braekow, die einfach alles spielen kann, sogar einen verlausten Jungen wie Huckleberry Finn. Annalena Szegedi als überbesorgte Tante Polly, die bei aller Strenge ihrem Tom aber nicht lange böse sein konnte. Tino Müller als  Ben Rogers, der sich gern mal von Tom Sawyer in die Pfanne hauen ließ, dabei aber ein komödiantisches Talent zum Besten gab, das uns für die kommenden Jahre hoffen lässt. Lena Sorowka als dessen Mutter war einfach himmlisch nervig und laut, wobei ich hoffe, dass sie im echten Leben nicht so eine überdrehte Schreckschraube wie Miss Rogers ist. Lara Wenzel, die den Richter Thatcher grandios verkörperte und von ihrer /seiner Frau, gespielt von Freya Will, öfter zur ehelichen Ordnung gerufen werden musste. Bemerkenswert waren aber ebenso Tanja Heidenreich und Tina Kramersmeyer als Amy Rogers und Becky Thatcher, die um die Gunst des Lausebengels wetteiferten. Vivian Sieglitz spielte gleich zwei Rollen, und das in beiden Fällen großartig. Chi Lan Luong spielte den Dr. Robinson und entpuppte sich bei der Verabschiedung der „Großen“ als sehr gute Rednerin. Konstantin Pilz spielte sehr intensiv den gemeinen und überaus gefährlichen Indiana Joe. Kristin Bormann, Fabian Naumann, Julia Haase, Marie Krebietke, Yasmin Herold, Selina Grube, Lara Schreiber, Annabelle Uhl, Lilly Repert und Marwin Eising traten dabei als Schulkinder, Gerichtsdiener und Bewohner des Städtchens St. Petersburg auf - alles Rollen, die auf den ersten Blick nur klein erscheinen, aber dennoch nicht weniger wichtig sind als die Hauptrollen, um dieses Stück auf die Beine stellen zu können. Dazu zählen natürlich auch die Leute hinter den Kulissen, also Nathalie Würfel und Chi Lan Luong als Souffleusen, Frau Beyer und Frau Trumpler natürlich, ohne die beiden hätte es die Aufführung gar nicht gegeben, genauso wie die Männer von der Theatertechnik, also Herr Wuttke, Herr Lemke, Herr Rossberg und Herr Schwingel, die für Licht und Kulissen zuständig waren. Chapeau an euch alle, ihr habt es wirklich super gemacht!  Wir freuen uns auf nächstes Jahr. © Lara Hecke